Kunst in den Sommerferien – zu Besuch bei der MiK

Die Jugendkunstschule MiK hat in diesem Jahr in den Sommerferien erstmals zu einer dreiwöchigen Sommerakademie eingeladen. Auf den vier Etagen wurde Kindern und Jugendlichen eine abwechslungsreiches und interessantes Programm geboten. Ein Vorort-Besuch.

MiK 7Ein Foto wird in den selbstgebauten 3-D-Betrachter gesteckt. Foto: HenselVor den Angeboten kommt das Haus selbst: Dem Besucher fällt als erstes das mit Mosaiken und Buntglasfenstern gestaltete Treppenhaus auf. Es führt zu den einzelnen Etagen, in denen die Kurse und Workshops stattfinden. „Das Haus wurde wahrscheinlich als Bibliothek gebaut“, erklärt Carola Tinius, die zusammen mit einem Kollegen die MiK leitet. Das erkläre auch die ungewöhnliche Architektur des 1950er-Jahre-Baus. Die großzügigen und hohen Räume auf der einen Seite des Treppenhauses haben genau in der Mitte noch eine große und offene Treppe. Sie verbindet die einzelnen Ebenen. „Das ist ein wenig unpraktisch, denn man hört die Kurse über und unter einem. Aber es zwingt auch zur Rücksichtnahme und vor allem ist es architektonisch einfach schön“, sagt Carola Tinius. Das Gebäude solle in absehbarer Zukunft saniert und möglichst aufgestockt werden, die Fassade zur Straße hin offener gestaltet und mit Fenstern versehen werden, erklärt Carola Tinius. Noch fehle die Finanzierung, aber klar sei bereits, dass die Treppen in den Kursräumen erhalten bleiben sollen.

Der Vorort-Besuch fand mitten in der Sommerakademie statt und illustrierte die Bandbreite der Angebote der Einrichtung. Während sich eine Gruppe im Kurs „Vom Video zu Youtube“ mit digitalen Medien beschäftigte, war eine andere mit Siebdruck beschäftigt. Eine weitere Gruppe nutzte eine besondere Fototechnik und machte Ausnahmen, die nur mit Hilfe der Sonne belichtet wurden und am Ende interessante blaue Porträts der teilnehmenden Mädchen und Jungen ergaben. Darüber hinaus wurde mit 3-D-Fotografie experimentiert, wobei die gemachten Fotos mit selbstgebauten 3-D-Betrachtern angeschaut werden konnten. Bei zwei weiteren Workshop-Angeboten am selben Tag wich die MiK auf einen externen Unterrichtsort aus, der in der warmen Jahreszeit laut Carola Tinius besonders gern genutzt wird: die Gartenarbeitsschule in der Seestraße 74. Eine Gruppe baute im Garten ein trojanisches Pferd, eine andere gestaltete Mosaiktiere und arbeitete mit Ton.

In den drei Sommerakademie-Programmwochen gab es auf den vier Etagen aber noch viel mehr Möglichkeiten, sich künstlerisch zu betätigen: Comiczeichnen, Land-Art, Tonarbeit, Modedesign, Videodreh, Fotografie, Tanz und vieles mehr. Die Kurse wurden von Künstler*innen betreut und erfreuten sich laut Carola Tinius großer Beliebtheit.

Die Jugendkunstschule Mitte (MiK) ist 2018 aus der „Jungen Kunst Mitte“ und der JUKS Mitte hervorgegangen. Sie bietet macht musikalische und künstlerische Angebote an Kita- und Schulkinder, an Jugendliche und Erwachsene bis 27 Jahre. An den Vormittagen sind im Haupthaus in der Schönwalder Straße 19 vor allem Schulklassen und Kitas zu Gast, am Nachmittag gibt es individuelle Kurse und Workshops für alle. Es gibt auch inklusive Angebote bei der MiK. Das gesamte Programm ist im Internet unter www.mik.berlin zu finden.

Fotos von der Sommerakadeie

 

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Text und Fotos: Dominique Hensel