Mehr Miteinander im Kiez: Neues Projekt stärkt Selbstorganisation und Ehrenamt im Quartier
Zum Jahreswechsel ist unser neues Projekt „Aufbau von Selbstorganisation und Stärkung des Ehrenamts im Quartier“ angelaufen. Mit dem Projektteam der Landesweiten Planungsgesellschaft (LPG) bestehend aus Henrike Lange, Tom Phan und Hannes Kranhold haben wir über die Idee, die Umsetzung und über die Zukunft des Projekts gesprochen. Ziel ist es, dass Anwohnende sich gemeinsam aktiv in ihrer Nachbarschaft engagieren und selbstorganisiert handeln. Dabei soll das schon gewachsene Engagement im Gebiet gestärkt und langfristig gefestigt werden.

Viele Engagierte bringen sich im Panke-Quartier bereits aktiv ein: in der Aktionsfondsjury, im Quartiersrat oder mit eigenen Projekten und Nachbarschaftsaktionen. „Das Engagement ist oftmals noch dezentral – es fehlt an Strukturen, Austausch und Sichtbarkeit über das Quartiersmanagement hinaus. Genau hier setzen wir an. Bis 2027, also dem geplanten Ende des Quartiersmanagements, wollen wir tragfähige Strukturen schaffen, die auch danach weiterwirken können,“ erklärt Henrike Lange zur aktuellen Zielsetzung.
Aktuell befindet sich das Projekt in der Analyse und Bestandsaufnahme. Das bedeutet, der Projektträger führt Interviews mit engagierten Menschen im Quartier, besucht Netzwerktreffen und tauscht sich mit bestehenden Initiativen aus. Vom Kulturellen Bildungsverbund über den Kiezblock Antonkiez bis hin zur Stadtteilvertretung BadPankstraße, mit Wohnungsbaugesellschaften oder den anderen Projekten des Quartiersmanagements, darunter Kool im Kiez oder Panke Blüht. Tom Phan erzählt von seinem ersten Eindruck: „Viele Gruppen in den Kiezen sind sehr aktiv und selbstorganisiert. Ein Beispiel dafür ist die Initiative #WiramLeo. Hier wurde eine Problemlage erkannt, sich dazu vernetzt und die Initiative selbst ergriffen. Auch das hohe Interesse an unserem Projekt hat uns sehr gefreut. Zu allen angesprochenen Initiativen und Einrichtung haben wir sehr schnell einen guten Kontakt aufbauen können. In Zukunft wollen wir das Engagement in den Nachbarschaften weiter aktivieren und Synergien zwischen Initiativen schaffen“.
Im Laufe des Projekts wird es Workshops geben, in denen Engagierte – und alle, die es werden möchten – erfahren, wie sie sich ehrenamtlich organisieren können: von der Gründung einer Initiative über Projektumsetzung bis hin zu rechtlichen Grundlagen. Gleichzeitig entsteht eine Plattform für Austausch und Vernetzung, in der sich Gruppen zusammenfinden, gemeinsam planen und voneinander lernen können. Ergänzend dazu wird eine Sprechstunde eingerichtet, bei der Interessierte ihre Anliegen direkt einbringen können. „Unsere Gespräche haben außerdem einen hohen Bedarf an freizeitbezogenen Angeboten, etwa künstlerische und handwerkliche Aktivitäten, ergeben. Diese möchten wir gemeinsam in den Nachbarschaften entwickeln und dauerhaft sichern. Um alle Menschen im Quartier zu erreichen, sind wir durch Dolmetscher*innen in unterschiedlichen Sprachen ansprechbar. Egal ob englisch, türkisch, arabisch oder kurdisch“ so Hannes Kranhold. Die genaue Umsetzung aller Angebote wird laufend an die Bedarfe und Interessen in den einzelnen Kiezen angepasst – offen, flexibel und gemeinsam mit den Menschen vor Ort.
Zum Tag der Städtebauförderung am 10. Mai 2025 wird das Team von der LPG mit einer Beteiligungsaktion zum Thema Ehrenamt im Kiez beim Frühlingsfest am Leopoldplatz mitwirken und sich der Nachbarschaft vorstellen. In den Sommermonaten wird es außerdem eine Nehmt-Platz-Aktion vor dem QM-Büro geben. Wer Fragen, Ideen oder Hinweise zum Thema Selbstorganisation und Ehrenamt hat, kann sich jederzeit unter h.lange@lpgmbh.de melden.
Text/Foto: Julia Six