Quartiersmanagement Pankstraße


pank logo farbigDas Quartiersmanagement (QM) ist ein Instrument der sozialen Stadtentwicklung. 2002 wurde das QM Pankstraße durch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Kooperation mit dem Bezirksamt Mitte eingerichtet. Beauftragt mit der Umsetzung wurde ein Team der L.I.S.T. Stadtentwicklungsgesellschaft GmbH. Das QM-Büro befindet sich in der Prinz-Eugen-Str. 1.


Ziele und Aufgaben des Quartiersmanagements

IHEK Gebietsplan MaßnahmenWesentliche Ziele des Quartiersmanagements sind, die Lebensbedingungen und Lebenschancen in den Quartieren zu verbessern, Bewohner*innen für ein Engagement in ihrem Quartier zu aktivieren, unterschiedliche Interessengruppen und lokale Akteure zu vernetzen, Kooperationen zwischen Initiativen, Institutionen und Unternehmen aufzubauen sowie Projekte zur positiven Entwicklung des Quartiers zu initiieren und deren Finanzierung zu organisieren.

Das Quartiersmanagement begleitet und unterstützt die Entwicklungsprozesse im Quartier durch...

  • die Erarbeitung von Handlungsansätzen für eine dauerhafte Entwicklung und Stabilisierung des Quartiers. Diese werden im Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) fortlaufend fortgeschrieben.
  • die Aktivierung und Beteiligung der Bewohner*innen und Akteure an der Planung und Projektentwicklung, Projektinitiierung, Projektsteuerung. Hauptinstrument hierfür ist die Arbeit mit dem Quartiersrat, aber auch unterschiedlichste öffentliche Veranstaltungen im Quartier.
  • die Vernetzung der involvierten Ämter (Senat, Bezirk) und der lokalen Akteure.
  • die Initiiertung, Begleitung und Unterstützung von Projekten im Quartier.
  • Öffentlichkeitsarbeit und Durchführung öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen im Quartier.
  • Berichterstattung und Erfolgskontrolle.

Das Strategische Leitbild des Quartiersmanagement Pankstraße

Das Quartiersmanagement Pankstraße hat 2009 zusammen mit dem Bezirksamt Mitte eine Quartierskonferenz mit Diskussionsrunden zwischen Quartier, Verwaltung und Politik vorbereitet und durchgeführt. Darauf aufbauend wurden strategische Ansätze und eine Leitbild für die Entwicklung des Gebietes erarbeitet, die bis heute von grundlegender Bedeutung für die Arbeit des Quartiersmanagementes sind: Da - vor allem entlang der Panke - zahlreiche Bildungs- und Kreativstandorte vorhanden sind - wurden die Entwicklungziele mit dem Leitbild "Kreativ Leben, kreativ Arbeiten und kreativ Lernen an der Panke" definiert.
 
 
Plakat Kiezkarte A2 RZ ARBEITEN webPlakat Kiezkarte A2 RZ ARBEITEN web  Plakat Kiezkarte A2 RZ ARBEITEN webPlakate zum Leitbild ©georg+georg


Finanzierung

Für alle Quartiersmanagements steht eine Finanzierung durch das Bund-Länder-Programm "Sozialer Zusammenhalt" (bis 2020 "Soziale Stadt") zur Verfügung. Diese setzen sich aus Mitteln des Landes Berlin, der Europäischen Union und des Bundes zusammen. Aufgeteilt in unterschiedliche Förderfonds werden so eine Vielzahl von Projekten - von einer kleinen Nachbarschaftsaktion bis hin zu größeren Baumaßnahmen - unterstützt . Lesen sie hier mehr...


 Download: Strategische Ansätze für das QM Pankstraße 2010


 

Das Quartier Pankstraße


... wurde Anfang 2002 als Quartiersmanagementgebiet eingerichtet. Wesentliche Kriterien für die Ausweisung als Quartiersmanagementgebiet waren die hohe Arbeitslosigkeit, das geringe Einkommensniveau aber auch das Engagement verschiedener Initiativen im Gebiet.

Karte ©www.profund-gmbh.de

Lage und Struktur des Gebietes

Das rund 73 Hektar große Gebiet des Quartiers Pankstraße liegt im Bezirk Mitte, Ortsteil Wedding. Es erstreckt sich vom S-Bahnhof Humboldthain über die Panke und die Ringbahn am Nettelbeckplatz, weiter über die Reinickendorfer Straße bis an den Nauener Platz und mündet in einen Abschnitt nordwestlich des Nordteils des Leopoldplatzes. Das Gebiet teilt sich auf die Bezirksregionen Wedding Zentrum und Brunnenstraße Nord auf. Das Gebiet ist sehr gut durch den ÖPNV erschlossen: im südlichen Bereich liegen zwei Stationen der Ringbahn (S Wedding und S Humboldthain), außerdem liegt es im Bereich der beiden U-Bahnlinien U9 und U6, die über drei Haltestellen in unmittelbarer Nähe des Quartiers erreichbar sind. Ergänzt wird das Angebot durch zahlreiche Buslinien, die durch das Gebiet führen.

Die Baustruktur des Quartiers ist äußerst heterogen. Zwar gibt es einige Abschnitte mit kompakter gründerzeitlicher Bebauung, der Großteil des Gebiets ist jedoch durch eine Mischung von Alt- und Neu-, Wohn- und Gewerbebauten geprägt. Das Gebiet stellt keine zusammenhängende städtebauliche Einheit  dar, verfügt aber gerade deshalb über charakteristische Standorte. Die Reinickendorfer Straße teilt das Quartier in zwei Teilräume: den nordwestlichen Teilraum um den Leopoldplatz und den südöstlichen Teilraum um die Panke. Darüber hinaus lassen sich, bedingt durch den Verlauf weiterer Hauptverkehrsstraßen sowie der Ringbahn, weitere Unteraufteilungen wahrnehmen. Der bauliche Zustand und der Modernisierungsgrad der Wohnhäuser ist sehr unterschiedlich. In den letzten Jahren prägen das Gebiet zahlreiche Neubauvorhaben, z.B. auf dem Gelände der Wiesenburg, an der Uferstraße und in der Gerichtsstraße. An das Gebiet angrenzend entstanden neue komplexe Büro- und Geschäftshäuser, die indirekt zur baulichen Verdichtung des Gebietes beitragen. Das Gebiet ist gut mit Einzelhandelsstandorten zur Versorgung sowohl für den täglichen als auch den nicht-täglichen Bedarf ausgestattet, wozu in hohem Maße auch die Nähe zur Müllerstraße als übergeordnetes Versorgungszentrum - Hauptzentrum im bezirklichen Zentrenkonzept - beiträgt. Im Gebiet gibt es weiterhin eine Vielzahl an Bildungsstandorten und sozialen Einrichtungen, teils mit überörtlicher Bedeutung, wie beispielsweise die Musikschule und die Volkshochschule. Im bzw. angrenzend zum Gebiet gibt es zwei Standorte von Nachbarschaftszentren sowie verschiedene Kinderund Jugendeinrichtungen. 

Adolfstrae Bemalte WandNettelbeckplatz Brunnen

Bevölkerungs- und Sozialstruktur im Gebiet

Derzeit leben knapp 17.500 Menschen im Quartiersmanagementgebiet. Seit 2002 ist die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner im Gebiet deutlich gestiegen, insbesondere in der Altersgruppe der 18-bis 35-jährigen, wobei sich in den letzten drei Jahren ein leichter Rückgang verzeichnen lässt. Das Quartier ist durch einen hohen Anteil von Menschen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte, einen hohen Anteil an Erwerbslosen und an Transferleistungsbeziehenden geprägt, diese Werte sind ca. doppelt so hoch wie der Berliner Durchschnitt. Ebenfalls signifikant ist der Anteil an von Armut betroffenen Kindern, der zwar leicht zurück gegangen, jedoch immer noch mehr als doppelt so hoch ist wie der Berliner Durchschnitt.

Statistik IHEKQuelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg „Demographische und sozioökonomische Daten zum Quartiersmanagement Gebiet Reinickendorfer Straße / Pankstraße“, Datenstand 31.12.2020

Im Gebiet leben ca. 17.000 Einwohner, diese Zahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Ein großer Teil (ca. 36%) der Bewohner*innen sind zwischen 18 und 35 Jahren alt. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund liegt bei 64%. Der Anteil der Arbeitslosen ist in den vergangenen Jahre zwar gesunken, mit 7,3% jedoch weiter vergleichsweise hoch, ebenso wie der Anteil an Bewohner*innen, die Transferleistungen beziehen (ca. 35%).

Die sozialen Einrichtungen, die schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen stehen somit vor erheblichen Integrationsherausforde­rungen. Neben sehr vielen Kitas sind im Quartier vier Grundschulen, zwei Oberschulen und eine Sprachheilschule verortet sowie Jugendfreizeiteinrichtungen und eine sich entwickelnde kulturwirtschaftliche Szene.Gemeinsam mit Bewohner*innen, dem Quartiersrat und weiteren Akteuren wurden in der Gebietskonferenz 2009 Leitbilder für die Entwicklung des Quartiers erarbeitet: "Urbane Nachbarschaften" und "Leben, Lernen und Arbeiten an der Panke".

Mehr Informationen zum Gebiet finden Sie im aktuellen IHEK (Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept).

IHEK

IHEK steht für Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept.  Im IHEK werden Ziele, Handlungsbedarfe und Maßnahmen aufgezeigt, die zur Gebietsentwicklung sowie zur erfolgreichen Durchführung des Quartiersverfahrens erforderlich sind. Bei der Erstellung werden die Gebietsbevölkerung, die relevanten Akteure des Gebietes sowie die bezirklichen Fachämter einbezogen. 

Dieses Konzept bildet die Grundlage für die Arbeit des Quartiersmanagements Pankstraße und ist die Grundlage für die Entwicklung und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen im Gebiet. 

Im IHEK werden 5 Handlungsfelder betrachtet:

HF1 Integration und Nachbarschaft
HF 2 Bildung
HF 3 Ã–ffentlicher Raum
HF 4 Gesundheit und Bewegung
HF 5 Beteiligung, Vernetzung und Kooperation mit Partnern


Entwicklungsziele für das Quartiersmanagement Pankstraße

Um eine nachhaltige positive Gebietsentwicklung fortzusetzen, bemüht sich das Quartiersmanagement darum Strukturen zu schaffen und zu verstetigen, die einerseits zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort beitragen und die andererseits langfristig das Engagement von Menschen im Quartier unterstützen können.  Hierzu muss die soziale Infrastruktur im Gebiet ausgebaut, weiterentwickelt und ergänzt werden. Etablierte Ankerpunkte wie die vorhandenen Familienzentren und sozialen Einrichtungen müssen unbedingt gesichert und weitere Standorte entwickelt werden. Einen räumlichen Schwerpunkt stellt dabei der Bereich Schulstraße/ Ruheplatzstraße/ Plantagenstraße dar. Mit dem Safe-Hub zieht ein wichtiger starker Partner ins Quartier, der in der direkten Nähe von Musikschule, Volkshochschule und Wedding Grundschule ein wichtiges zusätzliches Angebot für Kinder und Jugendliche bereitstellen wird.

Aktuelle Handlungsschwerpunkte im IHEK 2022

Integration und Nachbarschaft: Um mehr Begegnungsanlässe für die vielfältige Bewohnerschaft zu schaffen, müssen wohnortnahe Aktionen und Veranstaltungen im öffentlichen Raum unterstützt und mit bedarfsgerechten Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen bespielt werden.

Bildung: Viele Lernorte haben einen dringenden Sanierungsbedarf. Es werden attraktive und ästhetische Lernorte gebraucht, um Bildungs- und Ausbildungsperspektiven zu verbessern, Eltern zu unterstützen und Teilhabe zu ermöglichen.

Öffentlicher Raum: Für die Themen Sauberkeit, Sicherheitsgefühl und Verkehrssicherheit wird ein dringlicher Handlungsbedarf wahrgenommen.

Gesundheit und Bewegung: Der Bedarf besteht im weiteren Ausbau des Angebotes an Sport- und Freiflächen aber auch in der Schaffung von Bewegungsangeboten für alle Altersgruppen im Gebiet. Diese sollten sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Gruppen orientieren,
wohnungsnah und flexibel sein.

Beteiligung, Vernetzung und Kooperation: Offene Themen, die einer zusätzlichen Vernetzung und Kooperation bedürfen sind:

  • die Schaffung von Begegnungsanlässen,
  • die Nutzung außerschulischer Lernorte,
  • die Sicherheit und Sauberkeit des öffentlichen Raumes,
  • die Schaffung von Bewegungsangeboten sowie
  • die Etablierung von Mehrfachnutzung von Gebäuden und Flächen.

Klimaschutz: Durch die innerstädtische Lage, die hohe Verdichtung und die Unterversorgung mit Grünflächen besteht im Gebiet eine hohe Belastung durch Verkehrslärm, Schadstoffe und Überhitzung. Klimaanpassungsmaßnahmen wie energetische Gebäudesanierung, Bodenentsiegelung, klimafreundliche Mobilität, Schaffung und Qualifizierung von Grün- und Freiflächen und grüner Lernorte werden in den kommenden Jahren von großer Bedeutung sein.


Downloads (PDF):

Aktuelles Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept IHEK 2022

IHEK 2019-2020 | IHEK 2017-2018 | IHEK 2015-2016 | IHEK 2013-2014

IHEK Ablaufschema


 

Team

Beauftragt mit der Umsetzung des Quartiersmanagements ist das Team der L.I.S.T. Lösungen im Stadtteil GmbH. Auftraggeber unserer Arbeit ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und das Bezirksamt Mitte. Gemeinsam mit den hier lebenden und arbeitenden Menschen wollen wir die Lebensverhältnisse im Kiez verbessern. Jede*r kann sich dabei mit Ideen, Vorschlägen und Projekten einbringen.

Mitarbeiter*innen:

Teamleiterin: Sükran Altunkaynak
Quartiersmanagerin: Theresa Kretschmer
Quartiersmanagerin: Gesine Schulze

 
Kontakt:

QM Büro in der Prinz-Eugen-Str. 1, 13347 Berlin Wedding
Telefon: 030 - 74 74 63 47
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