Kultureller Bildungsverbund Pankstraße: Ein Modell für erfolgreiche Bildungskooperation in Mitte
Was ist eigentlich ein Kultureller Bildungsverbund und was macht den Verbund an der Pankstraße so besonders für das Quartier? Um diese Fragen zu beantworten haben wir mit Anne Pfennig gesprochen. Sie ist im Bezirksamt Mitte für die Steuerung und fachliche Begleitung der verschiedenen Bildungsverbünde verantwortlich.
In Berlin-Mitte gibt es aktuell sechs unterschiedliche Kulturelle Bildungsverbünde mit einer festen, mehrjährigen Finanzierung durch Bezirks- und Senatsgelder. Sie fördern kreative Angebote für Kinder und Jugendliche und beziehen dabei Schulen, Kitas, Jugend- und Kultureinrichtungen im Bezirk mit ein. Durch die langfristige Einrichtung abgestimmter Angebote und Kooperationen innerhalb der Verbünde werden feste Strukturen entwickelt und Synergien zwischen den Partnern geschaffen. Doch was macht den Bildungsverbund an der Pankstraße einzigartig?
Ursprünglich im Rahmen der Gebietskonferenz durch das Quartiersmanagement Pankstraße initiiert und gefördert, hat sich der Verbund seit 2009 stetig weiterentwickelt und wird mittlerweile durch Eigenmittel des Bezirks unterstützt. Der Verbund an der Pankstraße ist daher ein Modellprojekt für die Verbesserung der Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen, welches so erfolgreich war, dass es als Vorreiter für weitere Bildungsverbünde im Bezirk diente. „Der Fokus im Pankstraße-Verbund liegt stark auf dem lokalen Kiez-Bezug und der Vernetzung der Mitglieder“ so Anne Pfenning. Ein zentraler Vorteil des Bildungsverbunds Pankstraße sei die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit der beteiligten Akteure und die enge Verzahnung mit der Arbeit des Quartiersmanagements. Diese Kontinuität schaffe stabile Strukturen und ermögliche eine nachhaltige Bildungsarbeit. Durch diese enge Zusammenarbeit entstünden kurze Wege und schnelle Abstimmungsprozesse. „Oftmals gehen wir auf unsere Partner schon mit konkreten Angeboten zu oder laden sie zu uns in die Räume der MiK Jugendkunstschule ein. Ein schönes Beispiel ist auch die Zusammenarbeit mit einem Tänzer, der über viele Jahre hinweg für verschiedenen Einrichtungen im Quartier im Bereich Bewegung und Sprachförderung tätig war. Dieses Projekt bot nicht nur regelmäßige wöchentliche Programme, sondern begleitete Kinder vom Übergang von der Kita in die Grundschule“. Solche langfristigen Kooperationen sicherten die Qualität der Bildungsangebote und würden den Kindern eine stabile Bezugsperson bieten, die ihnen durch verschiedene Entwicklungsphasen hinweg zur Seite steht.
Die Förderung der Projekte erfolgt bedarfsorientiert, wobei ein fester Grundstamm an Projekten kontinuierlich weiterentwickelt wird. Besonders ist, wenn Förderprojekte aus dem Bildungsverbund von den Schulen und Kitas eigenständig weitergeführt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Ferienschule an der Herbert-Hoover-Schule. Hier geben die Schüler*innen der Sekundarschule den Schüler*innen der umliegenden Grundschulen Nachhilfe und Einblicke in ihren Schulalltag, um den Übergang in weiterführende Schule zu erleichtern. Das Programm wird durch kulturelle Angebote und eine künstlerische Aufführung ergänzt. Im Rahmen der Theaterprojekt-Woche an der Herbert-Hoover-Schule, wurde das Interesse so einer Schülerin geweckt, sodass sie daraufhin ein Praktikum an der Erika-Mann-Grundschule mit den Schwerpunkt Theater-Pädagogik absolvierte. „Es ist immer besonders schön zu sehen, wenn durch den Kulturellen Bildungsverbund Talente entdeckt und gefördert werden können, die ohne diese Unterstützung möglicherweise unentdeckt geblieben wären“ resümiert Pfennig.
Die Aufnahme weiterer Partner in den Bildungsverbund ist möglich.
Alle Infos zum Kulturellen Bildungsverbund Pankstraße finden Sie hier: https://www.bildungsverbuende-mitte.berlin/
Alle Infos zu den Kulturellen Bildungsverbünden in Berlin-Mitte finden Sie hier: https://www.bildungsverbuende-mitte.berlin/
Alle Infos zum Landesprogramm Kulturagenten finden Sie hier: https://kulturagenten-berlin.de/
Text: Julia Six