Neuigkeiten über den Antonkiezblock
Im Antonkiez nimmt die Idee des „Kiezblocks“ Gestalt an: Eine Verkehrsberuhigung, die den Kfz-Durchgangsverkehr reduzieren und den Kiez für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Anwohnende sicherer und lebenswerter machen soll – das wünschen sich schon länger viele Anwohnende.
Eine Nachbarschaftsinitiative aus dem Quartier, hatte vergangenes Jahr die Umsetzung eines Kiezblocks mit ihrem Konzept zur Verkehrsberuhigung des Antonkiezes bei der Bezirkspolitik angestoßen, viele Unterschriften vor Ort im Kiez von den Bewohner*innen gesammelt und somit einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Mitte erreicht. Nach längerer Pause sollen nun die ersten Maßnahmen 2025 umgesetzt werden. Begleitet wird die Umsetzung im Vorfeld durch ein umfassendes Beteiligungsverfahren, bei dem Anwohnende aktiv in die Planung einbezogen sind. Darüber, wie genau der Kiezblock aussehen soll, wird in einem Nachbarschaftsrat beraten!
Was sind die Vorteile eines Kiezblocks?
Ein großes Problem ist, dass Autofahrende die Wohn- und Nebenstraßen im Kiez als Abkürzung nutzen. Von diesem Verkehr soll der Antonkiez beruhigt werden und dafür zum Kiezblock werden. Das bedeutet, dass der Autoverkehr zurück auf die Hauptverkehrsstraßen geleitet wird. Autofahrende, die nicht im Kiez wohnen und kein anderes Anliegen im Kiez haben, sollen diesen nicht mehr als Abkürzung durchfahren können. Viele gefährliche Situationen können so vermieden werden – gleichzeitig bleiben fast alle Orte im Kiez weiter mit dem Kfz erreichbar, zum Liefern, Laden, für Menschen die hier wohnen und für Gäste.
Der Vorteil: Die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Rad wird einfacher und sicherer, in Wohnstraßen wird es ruhiger, die Luft wird besser – vor allem Kinder, Familien und ältere Menschen ohne eigenes Auto profitieren. Vereinzelt können auch neue Flächen für Aufenthalt und die Nachbarschaft entstehen.
Bürgerbeteiligung durch den Nachbarschaftsrat
Ein zentrales Element bei der Umsetzung des Antonkiezblocks ist die aktive Mitbestimmung der Anwohnenden durch den Nachbarschaftsrat. Dieser setzt sich aus zufällig ausgewählten Bürger*innen zusammen, die den Kiez möglichst repräsentativ vertreten. Dabei handelt es sich um ein Beteiligungsverfahren, das Anwohnenden die Möglichkeit bietet, ihre Perspektiven und Ideen für das Konzept des Kiezblocks einzubringen. So bringt der Nachbarschaftsrat die Menschen aus dem Kiez zusammen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und über Maßnahmen abzustimmen, die die Lebensqualität im Quartier verbessern sollen.
Der Nachbarschaftsrat des Antonkiezblocks hat bereits seine Arbeit aufgenommen. Die erste Sitzung fand Mitte Oktober statt, bei der die Teilnehmenden ein erstes Konzept für Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität im Kiez entworfen und darüber abgestimmt haben. Dieses Vorkonzept ging im nächsten Schritt zur Prüfung auf Umsetzbarkeit an das Straßen- und Grünflächenamt Berlin-Mitte. Anfang November folgte dann die Vorstellung der erarbeiteten und geprüften Maßnahmen in einer zweiten Veranstaltung des Nachbarschaftsrat.
Die Partner und der Weg zur Umsetzung
Der Antonkiezblock wird von mehreren Partnerinstitutionen unterstützt und umgesetzt. Die Bürger*innenbeteiligung im Prozess der Konzepterarbeitung wird vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) des Helmholtz Zentrum Potsdam betreut. Die Daten zur Bedarfserkennung wurden von einer Gruppe der Universität Heidelberg erhoben. Das Straßen- und Grünflächenamt (SGA) des Bezirksamts Berlin-Mitte prüft die vorgeschlagenen Maßnahmen auf ihre Umsetzung und führt diese durch. Die finanzielle Förderung von rund 300.000 Euro stammt vom Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz.
Mehr Informationen zur Beteiligung an der Erarbeitung des Kiezblock-Konzepts für den Antonkiez findet ihr hier.
Mehr Informationen zur Kiezblock-Initiativen und möglichen Maßnahmen findet ihr hier.