SuperCoop feiert Geburtstag!
Beschreibung
Wie kann man anders einkaufen? Nachhaltige, am besten regionale und trotzdem
bezahlbare Lebensmittel? Zu fairen Preisen für die Erzeuger:innen und Kund:innen?
Antworten auf all diese Fragen gibt die SuperCoop Berlin seit fast einem Jahr: Am 1.
Oktober feiert der genossenschaftliche Supermarkt im Wedding das einjährige Bestehen
und lädt ein zum Tag der offenen Tür.
Auf dem Programm stehen Mitmach-Aktionen und
eine Tombola. An Probierständen kann man einige der Lieferanten persönlich sowie das
reichhaltige Lebensmittelangebot des alternativen Supermarkts kennenlernen. Auch
musikalisch tragen die Mitglieder zum Fest bei!
Zur Entstehungsgeschichte: Mit Kinovorstellungen des Dokumentarfilms “Food Coop”
über das Vorbild in New York ist das Projekt Ende 2019 mit einem ersten Crowdfunding
gestartet. Daraus entstand erst eine kleine Einkaufsgemeinschaft in Friedrichshain mit 20
Produkten. Im Kleinen wurde getestet und ausprobiert, denn Erfahrungen im Einzelhandel
hatte vom Gründungsteam zu Beginn niemand. Die 40 ersten Mitstreiter*innen gründeten
im Oktober 2020 die Genossenschaft und die Suche nach einer großen Ladenfläche und
Finanzierung begann. Fündig wurden die Genoss*innen in den Weddinger Osramhöfen.
500 Mitglieder mussten akquiriert werden, um Miet- und Kreditvertrag unterzeichnen zu
können. Durch eine zweite Crowdfunding-Kampagne im Mai 2022 wurde dieses Ziel
schnell erreicht und im September auf 230 m2 mit 1800 Produkten der erste Laden
eröffnet. Nach großem Umbau ist die Fläche auf 700 m2 gewachsen und rund 3.000
Produkte füllen die Regale. Nun findet man unter anderem Obst und Gemüse aus der
Region, selbst geschnittener Käse und ausgewählte nachhaltige, oft unverpackte
Kosmetik. Fast 1.000 Mitglieder sind schon dabei, 750 davon helfen aktiv mit und kaufen
ein. Mindestens 1.700 Aktive braucht es, damit das Modell langfristig funktioniert.
Das Coop-Modell selbst ist bestechend einfach:
Mit einer Einlage von 100 Euro zeichnet jedes Mitglied mindestens einen Anteil am
gemeinsamen Geschäft. Es gibt auch die Möglichkeit in Raten zu zahlen und “Soli-Anteile”
für alle, die das nicht leisten können. Nach dem solidarischen Prinzip können sich so alle
nach ihren Möglichkeiten einbringen. Ist das geschafft, haben sie Zugang zu den nach
gemeinsam beschlossenen Kriterien ausgewählten Produkten - und werden Teil einer
lebendigen Gemeinschaft. Das Einzige, was sie dafür tun müssen, ist ein bisschen Zeit
einbringen: Jedes Mitglied arbeitet drei Stunden im Monat im Laden; an der Kasse, räumt
Regale ein, holt frisches Brot beim Bäcker ab oder hält den Laden sauber.
Es ist ein neues und anderes Wirtschaftsmodell, das regionale Produzent:innen stärkt und
so versucht, sich immer unabhängiger von Monopolen zu machen. Die Lebensmittel - und
viele andere Produkte des täglichen Bedarfs - kosten hier durchschnittlich ca. 20 Prozent
weniger als im Biomarkt. Nachhaltige Produkte werden so erschwinglich für alle.
“Am besten gefällt mir, dass man durch die SuperCoop für ein paar Stunden aus seiner Blase
rauskommt, andere Menschen kennenlernt, die ganz andere Biografien und Erfahrungen
haben. Die Arbeit an der Kasse mache ich oft lieber als meine eigentliche am Schreibtisch”,
sagt Britta Sembach, die schon bei der Vorbild-Coop in Brooklyn, New York, Mitglied war
und sich freut, dass es so etwas endlich in Berlin gibt.
Denn die Coop ist eben kein ganz normaler Supermarkt: Am Begrüßungstresen checken
die Mitglieder ein, Produkte, die bald das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen, werden
besonders gekennzeichnet und reduziert - auch so lässt sich viel sparen. Zudem wird
weniger weggeschmissen. In den vergrößerten Räumen gibt es eine Kinderecke, damit
Eltern entspannt einkaufen können. Viele lose Produkte werden vor Ort abgepackt, in
einem eigenen Verarbeitungsraum werden ganze Käselaibe zerteilt und verpackt. Die
Coop arbeitet zudem mit “Tiny Farms” in Brandenburg zusammen für kurze Lieferwege
und besonders frische Ware direkt vom Feld... Auch die Produkte von “Roots Radicals”
findet man hier: eine Berliner Manufaktur, die Lebensmittelresten in Form von leckeren
Soßen und Fermentiertem ein neues Leben gibt.
Da die Coop keine Gewinne machen muss und durch die Arbeit der Mitglieder
Personalkosten spart, gibt es einen niedrigen und für alle transparenten Aufschlag, über
den die Kosten gedeckt werden. Es klingt fast ein bisschen utopisch, wenn man sagt: Die
Mitglieder kaufen ein, packen an, tun Gutes und haben auch noch Spaß dabei. Aber ohne
Utopien wird die Welt nie eine Bessere...
Nächste Veranstaltungen
Immer am letzten Dienstag im Monat, immer von 14 bis 19Uhr:
Temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraße in der Antonstraße (zwischen Max- und Prinz-Eugen-Str.)
Ab dem 25.04. bis zum 26.09.
Helfende Hände...
Am Samstag, 14.10. von 11 bis 15 Uhr laden wir Euch zu einem weiteren Tausch- und Flohmarkt auf dem Nettelbeckplatz ein.
Ihr seid aus dem Pankstraßenkiez und möchtet etwas vertrödeln? Dann meldet...