Safe-Hub in der Ruheplatzstraße wird konkret

Noch in diesem Jahr will das gemeinnützige Unternehmen Amandla mit den ersten Bauarbeiten an der Ruheplatzstraße beginnen. Es hat einen Bauantrag für ein Gebäude mit vielen Nutzungen gestellt und präsentierte kürzlich seine präzisierten Pläne auf dem Eckgrundstück.

„Das ist für uns ein Meilenstein‟, sagt Jasmina Srna. Sie leitet bei der Amandla gGmbH das Projekt Safe-Hub-Berlin. Der große Zwischenschritt, von dem Jasmina Srna spricht, ist der fertige Bauantrag. Diesen hat Amandla im Juni beim Bezirksamt Mitte eingereicht. „Wir freuen uns, dass nun im Stadtplanungsamt ein amtliches Kennzeichen für unser Projekt existiert‟, sagt Jasmina Srna. Das Sozialunternehmen hofft auf eine schnelle Genehmigung und möchte noch in diesem Jahr mit den bauvorbereitenden Arbeiten beginnen. Bis 2023 könnte das geplante Gebäude fertig sein.

SAFEHUB VorneDie Visualisierung zeigt, wie das Safe-Hub in der Ruheplatzstraße aussehen soll. Foto: Rückert GmbH/Amandla gGmbH

SAFEHUB Perspektive HintenAuf der der Ruheplatzstraße abgewandten Seite ist der großen Kunstrasenplatz zu sehen. Foto: Rückert GmbH/Amandla gGmbH

Das Safe-Hub soll das Eckgrundstück nicht zu einem ausschließlichen Sportstandort entwickeln. Amandla möchte mehr schaffen. „Das Innovative am Safe-Hub ist der ganzheitliche Gedanke‟, sagt Jasmina Srna. Amandla beschreibt das Projekt in einer Mitteilung so: „Ein Safe-Hub ist ein Bildungs- & Sportcampus für ganzheitliche Jugend- und Community-Entwicklung.‟ Jakob Schlichtig, Geschäftsführer der Amandla gGmbH spricht von einem One-Stop-Shop. Es geht darum, dass Heranwachsende an diesem Ort „ihr Potential kennen lernen, an sich glauben und sich entwickeln‟. Sportplatz und Bildungszentrum werden voraussichtlich zehn Millionen Euro kosten.

Bei der Präsentation der konkreten Pläne für das Safe Hub am 16. Juni ist auch Quartiersmanagerin Annette Overmeyer dabei gewesen. Sie sagte, aus Sicht des Quartiersmanagements sei das Projekt „eine sehr wichtige Chance‟. Denn im Gebiet bestehe „ein Bedarf an Sportmöglichkeiten genauso wie ein Bedarf an Fördermöglichkeiten‟. Gerade die Nähe zum Leopoldplatz mache den Standort wichtig. Die Schutzfunktion des Safe-Hub sei gerade an dieser Stelle sinnvoll.

Die Amandla gGmbH wird das Safe-Hub bauen und anschließend das Gebäude instand halten. Die Sport- und Lernangebote werden dann auch von Vereinen, Schulen und Bildungsträgern übernommen werden, hieß es bei der Präsentation.

Safe Hub AufteilungAuf diesem Bild ist die Etagen- und Raumaufteilung visualisiert. Foto: Amandla gGmbH

Das Safe-Hub ist eine Idee, die seit einigen Jahren entwickelt wird. Diese Webseite berichtete zum Beispiel im Beitrag „Safe-Hub: Ein Zentrum für Sport und Bildung entsteht‟. Wie in dem Text beschrieben, soll das Safe-Hub unterschiedliche Nutzungen vereinen. Ein öffentliches Café, eine Kita, Büros finden sich in den Planzeichnungen genauso wie Bewegungs- und Lernräume. Bebaut wird nicht die komplette Fläche, die aktuell noch als Zwischennutzung vom Gemeinschaftsgarten Himmelbeet bewirtschaftet wird. Ein großer Sportplatz mit Kunstrasen soll als erstes fertig werden. Zielpunkt für die Übergabe an die Sportler:innen ist nächstes Jahr im Mai.

In ersten Berichten vor wenigen Jahren hieß es, die Oliver-Kahn-Stiftung wolle das Safe-Hub bauen. Doch der bekannte Torwart, das betonten die Vertreter von Amandla bei der kürzlichen Präsentation, habe nur am Rande mit dem Projekt zu tun. Bedeutender finanzieller Unterstützer der Amandla gGmbH ist das Unternehmen Knorr-Bremse.

Schon gewusst?

Der aus dem Englischen entlehnte Begriff Safe Hub bedeutet wortwörtlich „sichere Nabe“. Laut Wörterbuch steht der Begriff Hub für Luftfahrtdrehkreuz, Knotenpunkt, Computernetzknoten oder im Versandhandel als Abkürzung für Hauptumschlagplatz. Amandla verwendet Hub in der Bedeutung Campus, Vereinigung mehrerer Angebote, Zentrum. Das vorangestellte Safe signalisiert, dass ein geschützter Raum für Kinder und Jugendliche geschaffen wird.

Text: Andrei Schnell, Visualisierungen: Rückert GmbH/Amandla gGmbH